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18.11.2025rss_feed

EUDR: Positive Signale für den Holzhandel

Aktuell gibt es beinahe täglich neue Meldungen aus Brüssel zur EUDR. Wir haben Ihnen die Chronologie der Ereignisse hier zusammengefasst.


Momentan ist unklar, wie es mit der EUDR weitergehen wird. Zur Diskussion stehen insbesondere eine weitere Verschiebung sowie Vereinfachungen für den Handel innerhalb der EU. Bitte beachten Sie, dass die Lage momentan sehr komplex ist, wir können deswegen keine Garantie für die folgenden Informationen übernehmen.


  • 23.9.2025: EU-Kommissarin Roswall schlägt vor, den Anwendungsbeginn der EUDR um ein Jahr (also auf 30.12.2026) zu verschieben.
  • 21.10.2025: Die EU-Kommission veröffentlicht ihren Änderungsvorschlag zur EUDR. Anders als ursprünglich angekündigt soll die EUDR nur für kleine Unternehmen um ein Jahr verschoben werden. Die Verpflichtung zur Weitergabe von Referenznummern innerhalb der EU besteht weiter, aber es entfällt die Verpflichtung für große Unternehmen in der Lieferkette, Prüfungen durchzuführen. Zudem entfällt die Verpflichtung/Möglichkeit, in der nachgelagerten Lieferkette Sorgfaltserklärungen abzugeben. Dadurch kann es je nach Konstellation dazu kommen, dass mit jeder Lieferung mehrere Hundert Referenznummern weitergegeben werden müssen.
  • Im Rat der EU gibt es eine große Zahl an Mitgliedsstaaten, die die EUDR um ein Jahr verschieben und umfassende Vereinfachungen erreichen wollen. Die dänische Ratspräsidentschaft hat einen Verordnungsvorschlag erarbeitet, der die Vorschläge der Kommission übernimmt, aber eine Verschiebung der EUDR für alle Unternehmen um ein Jahr (zum 30.12.2026) vorsieht. Bei einer informellen Abstimmung im Rat am 12.11. gab es dafür jedoch keine qualifizierte Mehrheit.
  • 13.11.2025: Das EU-Parlament stimmt einem sogenannten Dringlichkeitsverfahren für die EUDR zu. Damit wird auf eine erneute Abstimmung im Umweltausschuss (ENVI) verzichtet. In der Zwischenzeit werden im Parlament Änderungsvorschläge für die EUDR erarbeitet, der GD Holz ist hierfür im Austausch mit relevanten EU-Parlamentariern. Die Abstimmung über den Kommissionsvorschlag und die Änderungsanträge des Parlaments ist für nächste Woche vorgesehen. Ziel ist es, übereinstimmende Änderungsanträge von Europäischem Parlament und Rat zu erreichen, um ein schnelles und reibungsloses Verfahren sicherzustellen.
  • 14.11.2025: Bei Abstimmungen im Rat der EU zur EUDR hat sich Deutschland bisher immer enthalten, da es keine Einigkeit über den zukünftigen Kurs bei der EUDR zwischen Umweltministerium (SPD) und Landwirtschaftsministerium (CSU) gab. Umso bemerkenswerter ist es, dass Deutschland am 14.11. einen eigenen Änderungsentwurf im Rat präsentiert hat. Darin wird eine Verschiebung der EUDR um ein Jahr sowie ein weitgehender Wegfall der Pflicht zur Weitergabe von Referenznummern gefordert. Vorgesehen wäre, dass nur noch Importeure Referenznummern weitergeben müssten, der Rest der Lieferkette aber nicht mehr. Dies entspricht großteils den Forderungen des GD Holz, die wir beiden Ministerien mehrfach kommuniziert hatten.

  • 18.11.2025: Die dänische Ratspräsidentschaft hat ihren Vorschlag angepasst. Gefordert wird nun, dass die EUDR für alle Unternehmen um ein Jahr verschoben wird. Die weiteren Vorschläge der Kommission vom 21.10. werden übernommen. Zudem soll die Kommission bis Ende April 2026 Vereinfachungsvorschläge vorstellen.
  • 19.11.2025: Wie wir von unseren Kontakten in Brüssel erfahren haben, wurde der deutsche Vorschlag heute Vormittag im Rat angenommen. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, dass eine praktikable Vereinfachung der EUDR erreicht werden kann.

Für den GD Holz ist das heutige Abstimmungsergebnis im Rat ein großer Erfolg. Es folgt nun eine Abstimmung im Parlament in der nächsten Woche. Im Anschluss daran gehen wir davon aus, dass Trilogverhandlungen zwischen Parlament, Rat und Kommission stattfinden werden. Über deren Ergebnis muss dann erneut in Parlament und Rat abgestimmt werden. Wir erwarten also, dass wir frühestens Mitte Dezember Klarheit haben werden, wie es mit der EUDR weiter geht.

Es ist nicht abzuschätzen, zu welchem Ergebnis man in Brüssel kommen wird. Aktuell halten wir es aber für möglich, dass die EUDR erneut für alle Unternehmen verschoben wird. Auch von inhaltlichen Änderungen ist auszugehen. Ob diese dem Kommissionsvorschlag entsprechen oder ob weitere Vereinfachungen erreicht werden können, ist unklar. Der GD Holz setzt sich weiterhin dafür ein, dass die Verpflichtung zur Weitergabe von Referenznummern komplett wegfällt. Auch eine Verschiebung der EUDR unterstützen wir. Sobald es hier konkrete Informationen gibt, werden wir Sie informieren.

Viele unserer Mitglieder haben bereits ihre regionalen Europaabgeordneten angeschrieben. Vielen Dank für Ihr Engagement - einige der erhaltenen Antworten sind vielversprechend. Falls Sie sich noch nicht an Ihre Europaabgeordneten gewandt haben, können Sie dies weiterhin tun. Es wäre insbesondere wichtig, Abgeordneten von SPD und Grünen von unseren Problemen zu berichten – der Rest der deutschen Parlamentarier ist bereits auf unserer Seite. Unseren Entwurf für ein Anschreiben finden Sie hier: EUDR: Wenden Sie sich an das Europaparlament – verhindern Sie Bürokratie!

 


Hinweis: Momentan senden uns unsere Mitglieder wieder vermehrt Kundenanfragen zur EUDR zu. Es sollen Informationen zur Anwendung der EUDR oder Informationen zu Produkten weitergegeben werden, oder Lieferanten werden aufgefordert, sich in Kundenportalen anzumelden. In der gegenwärtigen unklaren Situation können solche Anfragen nicht seriös beantwortet werden. Außerdem gibt es keine Verpflichtung, sich in Portalen von Kunden anzumelden und dort Daten hochzuladen. Falls Sie entsprechende Anfragen von Ihren Kunden bekommen, können Sie unser Kundenanschreiben verwenden. Dieses erhalten Sie im Bürokratieguide im Intranet oder auf Anfrage an kraft@gdholz.de.

(fk)


Foto © EUDR

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