EU-Kommission will Einführung der EUDR um ein weiteres Jahr verschieben
Die zuständige EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall hat diesen Vorschlag gestern in Brüssel kommuniziert, auf Grund des steigenden Drucks vieler europäischer Wirtschaftsverbände und Mitgliedsstaaten oder auch auf Druck der Vereinigten Staaten im Kontext der Zollverhandlungen; in ihrer Mitteilung werden an erster Stelle IT-Probleme genannt.
EU-Parlament und Europäischer Rat müssen dem Vorschlag noch zustimmen. Die deutsche Bundesregierung unterstützt eine deutliche Deregulierung für den Binnenmarkt, wie Staatssekretärin Engelhardt-Kopf vom BMELH am Montag in einem Gespräch dem GD Holz Vorsitzenden Maximilian Habisreutinger versicherte.
Die EU-Parlamentarierin Christine Schneider, Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Gruppe und zuständige Berichterstatterin der EVP-Fraktion, stellt sich klar hinter die Verschiebung der EUDR. Ebenso fordert sie, dass der Nachweis der Entwaldungsfreiheit nur beim Erstinverkehrbringer auf dem Binnenmarkt liegt und damit die nachgelagerte Lieferkette komplett entlastet wird – und das sind genau die Forderungen, die der GD Holz an die deutsche und europäische Politik gerichtet hat, u.a. auch an Christine Schneider.
Es ist zu erwarten, dass die Verschiebung der EUDR um ein weiteres Jahr kommt und es damit zum wiederholten Male Gelegenheit gibt, Nachbesserungen und Vereinfachungen durchzusetzen. Die Position des GD Holz ist es, dass bei der Sorgfaltspflicht die Binnenmarktgrenze auch die Regulierungsgrenze ist. Damit ist der Großhandel in der Lieferkette komplett entlastet. Aber auch für den Holzimport muss weiter um Vereinfachungen z.B. bei der Lokalisierung der Geodaten oder der wiederholten Dokumentenpflicht und -menge gerungen werden.
Der GD Holz wird wie in den vergangenen Jahren in Berlin und zusammen mit dem europäischen Holzhandelsverband ETTF in Brüssel wirksam dafür tätig sein, den Aufwand zur Erfüllung der EUDR für alle Beteiligten zu minimieren. Die erneute und sehr wahrscheinliche Verschiebung ist ein Erfolg der Verbände und damit auch des GD Holz/ETTF. Es zeigt, dass ein gutes Netzwerk und Zusammenwirken vieler Akteure erfolgreich sind. (gb)
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