Differenzierte Bewertung natürlicher Emissionen (VOCs) notwendig
Das Umweltbundesamt (UBA) hat Anfang 2025 neue Referenzwerte für flüchtige organische Verbindungen (VOCs) in Innenräumen veröffentlicht – ohne zwischen natürlichen und synthetischen Stoffen zu unterscheiden. Diese Pauschalbewertung benachteiligt klimafreundliche Baustoffe wie Holz.
Natürliche VOCs, etwa Terpene aus Kiefernholz, sind laut der BMEL-Studie (GesundHOLZ
, 2019) gesundheitlich unbedenklich und können sogar positive Effekte haben. Dennoch gelten die UBA-Empfehlungen in der Praxis häufig als verbindlich – mit weitreichenden Folgen für Bauwirtschaft, Förderprogramme und Klimaschutz.
Nach Einschätzung des Holzbau Deutschland Instituts müssen die aktuellen VOC-Referenzwerte grundlegend überarbeitet werden. Zudem sollte ihre Anwendung in Bauverträgen vermieden und die Nutzung klimaresilienter Holzarten, wie der Kiefer, gezielt gefördert werden, um den Einsatz nachhaltiger Baustoffe zu stärken.
In einem Infobrief thematisiert das Holzbau Deutschland Institut die gesundheitlichen Risiken von flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) aus Holz und fordert eine differenzierte Bewertung durch das Umweltbundesamt.
VOCs: Natürliche vs. synthetische Quellen
VOCs umfassen sowohl natürliche Emissionen aus Holz (z. B. Terpene aus Kiefer) als auch synthetische Stoffe (z. B. Benzol aus Reinigungsmitteln). Das Umweltbundesamt (UBA) unterscheidet diese Quellen in seinen Vorgaben nicht und veröffentlicht pauschale Grenzwertempfehlungen, die Holzprodukte stigmatisieren. Studien, wie die GesundHOLZ
-Studie, belegen, dass VOCs aus Holz gesundheitlich unbedenklich sind und sogar positive Effekte haben können.
Kritik an UBA-Empfehlungen
Die pauschalen Referenzwerte des UBA verschleiern die tatsächlichen Gesundheitsrisiken, da sie gefährliche synthetische Stoffe und unbedenkliche natürliche Emissionen gleichbehandeln. Diese Empfehlungen haben negative Auswirkungen auf die Holzwirtschaft und den Klimaschutz, da sie den Einsatz von klimaresilienten Hölzern wie Kiefer behindern. Der Referenzwert wird in Bauverträgen verwendet, was zu rechtlichen Konflikten und finanziellen Nachteilen führen kann, wenn die Werte überschritten werden.
Notwendige Maßnahmen
Der aktuelle Referenzwert sollte abgeschafft werden, um eine differenzierte Bewertung von VOCs zu ermöglichen. Die Anwendung dieser Werte in Bauverträgen sollte unterlassen werden, um die Innenraumluftqualität nicht zu gefährden. Die Förderung resilienter Nadelhölzer, insbesondere der Kiefer, ist entscheidend für den Klimaschutz und die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe.
Messproblematik
- Die Messung von VOC-Emissionen ist komplex und fehleranfällig, beeinflusst durch äußere Faktoren wie Temperatur und Luftwechselrate.
- Laborbedingungen sind oft nicht übertragbar auf reale Raumluftverhältnisse, was die Validität der Messungen einschränkt.
- Die natürliche Abklingkurve von VOC-Emissionen aus Holz wird häufig nicht berücksichtigt, was zu verzerrten Ergebnissen führt.
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